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Moderne Überwachungskamerasysteme – Trends, Risiken und Schutzmassnahmen in Unternehmen
In modernen Unternehmen verschwimmen die Grenzen zwischen physischer Gebäudesicherheit und digitaler IT-Security. Überwachungskameras sind längst nicht mehr isolierte CCTV-Inseln, sondern integraler Bestandteil des Netzwerkes und der Sicherheitsinfrastruktur. Eine aktuelle Branchenumfrage zeigt, dass in 77 % der Unternehmen die IT- und die Sicherheitsabteilung bereits eng zusammenarbeiten – ein deutliches Zeichen dafür, dass physische und digitale Sicherheit Hand in Hand gehen müssen. Vernetzte Kameraanlagen schützen heute nicht nur Gelände und Inventar, sondern liefern zugleich wertvolle Daten zur Risikoerkennung und -prävention in der IT. Gleichzeitig bringt diese Konvergenz neue Herausforderungen mit sich: Netzwerkfähige Kameras können bei unzureichendem Schutz selbst zum Einfallstor für Cyberangriffe werden. Es gilt daher, physische und digitale Schutzmassnahmen ausgewogen umzusetzen, um einerseits Mitarbeiter, Gebäude und Vermögenswerte zu sichern und andererseits die Unternehmens-IT vor Kamerahacks zu bewahren. Dieser Blog beleuchtet aktuelle Trends bei vernetzten Kamerasystemen, analysiert Sicherheitsrisiken und DSGVO-Anforderungen und gibt praxisnahe Handlungsempfehlungen – einschliesslich einer Einladung zur unverbindlichen Erstberatung am Schluss.
Aktuelle Trends bei vernetzten Kamerasystemen
Marktführer und neue Technologien: Die Entwicklung moderner Überwachungskameras wird von Herstellern wie Axis (Schweden) und Hikvision (China) angeführt, während im Consumer-Bereich Lösungen wie Ring (Amazon) und Nest (Google) beliebt sind. Alle grossen Anbieter setzen verstärkt auf hohe Auflösung, Cloud-Anbindung und vor allem künstliche Intelligenz. Axis hat z.B. angekündigt, dass alle neuen Kameramodelle standardmässig mit KI-Chips für Videoanalysen ausgestattet sind . Auch Hikvision integrierte 2023 KI etwa in Wärmebildkameras, um Brände oder unerlaubte Eindringlinge automatisch zu erkennen . Solche intelligenten Kameras können Gesichter, Kennzeichen oder verdächtiges Verhalten in Echtzeit identifizieren und Alarm schlagen, was Sicherheitsverantwortlichen die Arbeit erleichtert. Prognosen gehen davon aus, dass bis 2025 über 50 % aller IP-Kameras KI-gestützte Funktionen bieten werden . Ein aktueller Report zeigt auch, dass der Anteil der Unternehmen, die KI-Features im Bereich Videoüberwachung einsetzen wollen, innerhalb eines Jahres von 10 % auf 37 % gestiegen ist – die Branche priorisiert also zunehmend praktische KI-Anwendungen. Cloud vs. lokale Speicherung: Vernetzte Kameras erzeugen enorme Datenmengen, die gespeichert und verwaltet werden müssen. Viele Hersteller bieten daher Cloud-Lösungen (Video-Surveillance-as-a-Service, VSaaS) an, bei denen Aufnahmen automatisch in Rechenzentren gesichert werden. Insbesondere im privaten und KMU-Bereich (z.B. Ring/Nest) ist Cloud-Storage beliebt, da es den Remote-Zugriff und die Wartung vereinfacht. Doch noch dominiert in Unternehmen oft die lokale Speicherung auf Network Video Recordern (NVR) oder eigenen Servern – aus Sorge um Datenschutz, Kosten und Kontrolle über die Daten. Laut einer aktuellen Analyse liegt bislang nur rund ein Drittel der globalen Videoüberwachungskapazität in öffentlichen Cloud-Speichern, der Grossteil wird noch vor Ort gesichert . Allerdings zeichnet sich ein Wandel ab: Hybride Ansätze kombinieren lokale und Cloud-Komponenten, um das Beste aus beiden Welten zu nutzen. In einer Umfrage bevorzugen 43 % der Firmen in den nächsten fünf Jahren eine hybride Videoüberwachungs-Architektur, während nur 18 % rein cloudbasiert planen. Die Vorteile der Cloud – hohe Skalierbarkeit, ortsunabhängiger Zugriff und Ausfallsicherheit – werden also gesucht, aber oft mit lokaler Kontrolle kombiniert. Entsprechend investieren Cloud-Anbieter wie Eagle Eye oder Wasabi in Lösungen, die hunderte Terabyte Videodaten aus Unternehmensnetzwerken sicher und DSGVO-konform in die Cloud auslagern können. KI-basierte Analytics und Automation: Moderne Kamerasysteme werden immer „smarter“. Durch künstliche Intelligenz können sie heute bereits Menschen von Objekten unterscheiden, Gesichter erkennen oder verdächtige Verhaltensmuster automatisch detektieren. Über Deep Learning trainierte Kameras filtern z.B. irrelevante Bewegungen (wie wackelnde Äste oder Schatten) heraus und melden wirklich sicherheitsrelevante Ereignisse. Solche Analytics laufen oft direkt auf der Kamera (Edge Computing), was Latenzen reduziert und Bandbreite spart. Für Unternehmen bedeutet das weniger Fehlalarme und eine effizientere Überwachung – Security-Teams können sich auf echte Vorfälle konzentrieren, während Routineauswertungen automatisiert ablaufen. Die bereits erwähnte Umfrage von PricewaterhouseCoopers ergab, dass über 50 % der Firmen heute schon irgendeine Form von KI einsetzen, und rund 25 % haben KI sogar breit in ihren Abläufen integriert . Bei der Videoüberwachung dürften Machine-Learning-Funktionen in den kommenden Jahren zum Standard werden, analog zur Entwicklung im Smartphone-Bereich. Hersteller werben damit, dass KI-gestützte Kamerasysteme nicht nur für Sicherheit sorgen, sondern z.B. auch betriebliche Abläufe optimieren können (Stichwort: Kundenfrequenz messen, Prozessüberwachung). Dieser Trend zur intelligenten Automation wird voraussichtlich weiter zunehmen – aber er geht Hand in Hand mit höheren Anforderungen an Datenschutz und Cybersecurity, wie die nächsten Abschnitte zeigen.
Sicherheitsrisiken und Schwachstellen vernetzter Überwachungssysteme
Angriffsszenarien und dokumentierte Vorfälle: Wo Kameras als Teil des Firmennetzwerks agieren, entstehen neue Gefahren. Eindringlinge können versuchen, auf die Videostreams zuzugreifen oder über verwundbare Kameras ins interne Netz vorzudringen. Ein bekanntes Beispiel ist das Mirai-Botnetz, das 2016 zehntausende unsicher konfigurierte IP-Kameras über das Internet kapern konnte – meist durch einfaches Ausnutzen von Standard-Passwörtern – und damit massive DDoS-Angriffe (>1 Terabit/s) startete . Viele erinnern sich auch an den Vorfall 2021, bei dem Hacker via der Cloud-basierten Kamera-Plattform Verkada auf 150.000 Kameras weltweit zugriffen und Live-Feeds aus Firmen, Krankenhäusern und Gefängnissen einsahen . In den gestohlenen Aufnahmen waren u.a. sensible Szenen in einer Klinik und einer Polizeistation zu sehen – ein Weckruf, wie weitreichend die Folgen einer Kompromittierung sein können. Laut dem US-Heimatschutzministerium CISA stieg die Zahl der Cyber-Zwischenfälle auf kritische Infrastrukturen 2022 um 12 % gegenüber dem Vorjahr, und viele dieser Angriffe zielten explizit auf unsichere Überwachungssysteme ab . Diese Beispiele verdeutlichen, dass ungeschützte Kameras nicht nur ein Datenschutzproblem darstellen, sondern aktive Sicherheitsrisiken für das gesamte Unternehmen. Typische Schwachstellen: Häufig nutzen Angreifer schlecht abgesicherte Geräte als Einstieg. Eine Schwachstelle ist veraltete Firmware – also Kamerasoftware mit ungepatchten Sicherheitslücken. Studien zeigen, dass rund 70 % der installierten Kameras mit veralteter Firmware laufen und somit bekannte Lücken aufweisen; etwa 40 % aller Kameras sind dadurch direkt hackbar . Hinzu kommt das Problem Standardpasswörter: Viele Geräte wurden lange Zeit mit einfachen Werks-Passwörtern betrieben („admin/admin“ o.ä.), die öffentlich bekannt sind. Zwar zwingen aktuelle Modelle bei Inbetriebnahme zu eigenen Passwörtern, doch einige Betreiber setzen weiterhin triviale Kennwörter oder verwenden dasselbe Passwort für alle Kameras . So konnte eine Website 2014 über 73.000 Kamerastandorte weltweit auflisten, die frei im Internet einsehbar waren – schlicht weil die Besitzer die Default-Logins nicht geändert hatten . Solche Nachlässigkeiten ebnen Hackern den Weg. Weitere Angriffsvektoren sind unsichere Netzwerkkonfigurationen (z.B. ungeschützte offene Ports), fehlende Verschlüsselung der Videoströme sowie Schwachstellen in angebundenen Systemen (Rekorder, Verwaltungs-Server, mobile Apps). Auch sogenannte Supply-Chain-Angriffe sind denkbar – etwa manipulierte Kamera-Hardware oder Malware, die schon beim Kauf auf billigen No-Name-Geräten vorhanden ist . Die Konsequenz aus all dem: Ohne adäquate Schutzmassnahmen verwandelt sich ein innovatives Kamerasystem schnell in ein Sicherheitsleck. IT-Sicherheitsverantwortliche müssen diese Risiken proaktiv adressieren, bevor Schaden entsteht..
Zukunftsausblick und Fazit
Die Überwachungstechnologie entwickelt sich rasant weiter. Künstliche Intelligenz und Edge Computing werden Kameras immer autonomer machen – von automatischer Kennzeichenerkennung bis zur Analyse von Verhaltensmustern. Schon heute erleichtern Algorithmen die Auswertung gewaltiger Videodatenmengen, und ihr Einsatz wird in den nächsten Jahren weiter steigen. Gleichzeitig nehmen aber auch die Bedrohungen zu: Je mehr Funktionen und Schnittstellen ein Kamerasystem bietet, desto mehr potenzielle Angriffspunkte entstehen. Die wachsende Abhängigkeit von Cloud-Diensten, mobilen Apps und IoT-Komponenten erfordert verstärkte Anstrengungen, diese Komponenten abzusichern. Die gute Nachricht ist, dass das Bewusstsein für diese Konvergenz steigt – sowohl bei Herstellern als auch bei Anwendern. Immer öfter arbeiten IT- und Sicherheitsverantwortliche eng zusammen, um ganzheitliche Schutzkonzepte umzusetzen. Dieser Schulterschluss wird in Zukunft unerlässlich sein, um neue Technologien sicher zu nutzen. Unternehmen sollten die Chancen moderner Überwachung (bessere Prävention, effizientere Abläufe) proaktiv mit robusten Sicherheitsmassnahmen flankieren. Dann können Kamerasysteme ihr volles Potenzial entfalten, ohne zum Risiko zu werden. Zum Schluss ein wichtiger Hinweis: Sicherheit ist kein Zustand, sondern ein Prozess. Bleiben Sie informiert über neue Bedrohungen und passen Sie Ihr Sicherheitskonzept kontinuierlich an. Wenn Sie unsicher sind, wo Ihr Unternehmen steht, zögern Sie nicht, unsere unverbindliche Erstberatung in Anspruch zu nehmen. Unsere Experten prüfen Ihre bestehende Videoüberwachung auf Herz und Nieren – von der Technik bis zur DSGVO-Konformität – und unterstützen Sie dabei, ein integriertes Sicherheitskonzept zu entwickeln, das sowohl physische als auch digitale Risiken abdeckt. Kontaktieren Sie uns noch heute für eine persönliche Beratung und behalten Sie die Sicherheit stets im Blick!
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